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St. Odile | Wandern im November
Nachdem ich in den letzten Jahren häufiger die Vogesen vom Schwarzwald aus in der Ferne bestaunt hatte, wurde es nun endlich mal Zeit dorthin zu fahren um zu wandern und in diesem Fall auch mal zu pilgern.
Ich gestehe, das ich trotz der Nähe zu den Vogesen dort nie wandern war. Zumindest habe ich keine Erinnerung daran. So habe ich im November die Möglichkeit genutzt mit Freunden, die sich dort auskennen, von Barr aus, auf den Mont Sainte-Odile zu wandern.
In diesem Artikel findest Du eine Beschreibung und viele Bilder von diesem schönen Herbsttag und der Wanderung.
FRÜH AM MORGEN
Es ist noch früh am Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen grüßen durch das Dachfenster und ich lasse die kühle Morgenluft hinein. In der Rheinebene liegt dicht der Nebel, der sich scheinbar noch verdichtet während die Sonne aufsteigt.
Ich genieße die frische Luft und den Ausblick durch mein Dachfenster und mache mich anschließend auf den Weg in das Dorf auf den Marktplatz. Einkaufen auf dem Markt: frisches duftendes Brot, Käse, Salat und Pfifferlinge. Les girolle lerne ich, werden sie auf französisch genannt.
Nun aber schnell zum Frühstück mit viel Kaffee direkt in der Küche des Hauses. Münsterkäse zum Frühstück? Passt erstaunlich gut. Dazu selbstgemachte Konfitüren und leckerem Schoko-Brioche. Ich werde im Laufe des Tages immer wieder dankbar an das stärkende Frühstück denken.
ERSTER ANSTIEG
Auf dem anfänglich steilen Weg geht es durch herbstbunten Laubwald, bis der Weg etwas flacher wird und den Blick frei gibt auf die Rheinebene.
ZUM KLOSTER TRUTTENHAUSEN
Nach kurzer Rast löse ich mich von dem Blick auf die Rheinebene. Es geht von hier aus nochmal etwas den Hang hinauf und dann durch den Wald weiter. Immer wieder gibt der Weg den Blick frei auf die Rheinebene und führt zum, als Chorherrenstift gegründeten, Kloster Truttenhausen bei Heiligenstein. Das Kloster befindet sich heute in Privatbesitz und ihm angeschlossen ist eine Demeter Hof. Den Münsterkäse dieses Hofes hatte ich am Morgen noch auf dem Markt gekauft.
KLEINES UND GROSSES
Die Welt der Moose und die der Bäume. Kleines und Großes.
Ich werde immer langsamer auf diesem Abschnitt der Wanderung. Alles will gesehen und bestaunt werden.
Der Weg führt immer weiter den Hang hinauf. Es ist angenehm warm in der Novembersonne, was mich zusätzlich langsamer werden lässt. Und immer wieder weite Blicke in die Rheinebene laden auch zum Verweilen ein.
KLOSTER HOHENBURG
Irgendwann öffnet sich der Wald etwas und gibt den Blick auf das heutige Ziel frei: Kloster Hohenburg
Etwas unterhalb des Klosters entspringt in einer Felsgrotte eine Quelle, deren Ursprung der Heilige Odilie zugeschrieben wird. Der Sage nach schlug sie mit ihrem Wanderstab auf den Felsen, um einem Leprakranken zu helfen. Dabei soll die Wunderquelle aus dem Felsen entsprungen sein. Die Quelle, deren Wasser Heilkräfte bei Augenerkrankungen zugesprochen werden, ist nach der Heiligen Odilie benannt.
Die Gründung des Klosters um das Jahr 690 geht auf Odilia, einer Tochter des fränkischen Herzogs Eticho, zurück. Der Ort wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia, der Klostergründerin und Schutzpatronin des Elsass, benannt.
Der Odilienberg ist bis heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass.
ZUM MAENNELSTEIN
Eine Etappe liegt noch vor mir: zum Maennelstein, dem südlichen Ende des Odilienberges.
Entlang der sogenannten Heidenmauer geht es auf Wurzel- und Felspfaden durch einen Eichen- und Buchenwald zum Maennlestein, einem Felsvorsprung und Aussichtspunkt.
Die untergehende Herbstsonne bringt das Laub und den Wald zum Leuchten. Langsam wird es kühler auf dem Berg und dies treibt mich nach kurzer Pause fort vom Maennelstein.
ZURÜCK NACH BARR
Von hier aus geht es nun nur noch bergab nach Barr.
Ich folge dem Weg über weichen Waldboden durch die aufkommende Dämmerung, nehme mir aber auch immer wieder Zeit das Spiel von Licht und Wolken über den Vogesen zu verfolgen.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit komme ich dann in meiner Unterkunft an und freue mich nun auf ein tolles Abendessen mit Freunden und mein Bett.
Wie hat Dir diese Herbst-Wanderung gefallen? Ich freue mich auf Deine Kommentare ...
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